Willkommen
Hier erhalten Sie einen Überblick über unseren Verein, unsere Aktivitäten sowie Inhalte zu den Hauptthemen Sumpfschildkröte, Kreuzotter und Schutz der Nacht. Dazu bekommen Sie aktuelle Informationen über Arten- und Naturschutz in Hessen und Tipps für's Mitmachen.
Aktuelles aus dem Artenschutz:
Aktuelle Petitionen:
Die Adventszeit unserer Gartenbewohner – stört Weihnachtsbeleuchtung?
Lichterketten und beleuchtete Figuren sorgen für vorweihnachtliche Stimmung. Für viele Gartenbewohner jedoch – wie Singvögel, Eichhörnchen und nachtaktive Insekten – ist ein dunkler Garten in der Nacht wichtig. Künstliches Licht kann ihre Ruhe, Orientierung und Entwicklung beeinträchtigen.

Wer im Außenbereich dennoch nicht ganz auf Beleuchtung verzichten möchte, sollte zumindest beachten:

Der Beitrag des UNESCO Biosphärenreservat Rhön ist über folgenden link zu finden:
https://naturnacht-fulda-rhoen.de/2024/12/03/weihnachtsdeko-mit-rucksicht/
Mit ein wenig Rücksicht ist die Adventszeit für Mensch und Tier eine harmonische Zeit.
Petition: Regelmäßige Pestizidprüfungen sichern - EU-Schutzstandards erhalten
von Umweltinstitut München e.V.
Hier mitmachen und unterzeichnen:
🔗https://umweltinstitut.org/landwirtschaft/mitmachaktionen/pestizid-alarm-stoppen-wir-die-giftplaene-der-eu/
Der Fischotter ist in Deutschland streng geschützt – und
dennoch drohen ihm in Bayern Abschüsse.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat deshalb
einen Appell gestartet, um den Fischotter zu schützen und ein
klares Zeichen gegen Ausnahmegenehmigungen zum Töten dieser
seltenen Tiere zu setzen.
Hier mitmachen und unterzeichnen:
🔗 https://mitmachen.duh.de/fischotter/

2.12.25
Vogelpark Uckersdorf um Attraktion reicher
15 Emys-Schlüpflinge des Jahrgangs 2025 haben eine neue Heimat im Vogelpark Uckersdorf bei Herborn gefunden. Hier sollen die kleinen Sumpfschildkröten die ersten 3 Jahre ihres Lebens bis zur Auswilderung verbringen. A2R wünscht kleinen Panzerträgern einen guten Start in ihren ersten Lebensabschnitt.
Aktuelles aus dem Artenschutz:
Drei Bilder, eine Studie – und ein deutliches Warnsignal: Nächtliche künstliche Beleuchtung im Freien beeinflusst das Verhalten von Zugvögeln, verändert Rastplatzdynamiken und kann so indirekt zur Verbreitung von Viren wie der Vogelgrippe beitragen.
Die ersten beiden Aufnahmen zeigen eindrucksvoll, wie
unzureichende Lichtplanung an einem neu errichteten
Logistikzentrum in unmittelbarer Nähe eines bedeutenden
Rastplatzes die Umgebung massiv verändert.
Wie der Fotograf Steffen Goldberg beobachtete,
rücken die Vögel mit Einsetzen der Nacht enger zusammen, um dem
grellen Lichtschein auszuweichen – ideale Bedingungen, damit
sich Erreger leichter ausbreiten können.
Spoiler 1: Nach dem Engagement ehrenamtlicher
Naturschützer wurde die Beleuchtung inzwischen angepasst.
Spoiler 2: Dabei wären technische Vorgaben
nicht nur möglich, sondern rechtlich geboten – etwa auf
Grundlage des BImSchG (Bundes-Immissionsschutzgesetz) und des
BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz). Eigentlich hätte es gar
nicht so weit kommen dürfen.
Das dritte Bild – aufgenommen von Spitzbube von De Feldabrücke – zeigt das sogenannte Himmelsleuchten (Skyglow): eine diffuse Lichtglocke über Städten und Gemeinden. Dieses Streulicht hellt durch Reflexion weite Teile der Umgebung auf und beeinträchtigt damit den nächtlichen Vogelzug, der größtenteils in der Nacht stattfindet. Auch wichtige Rastplätze werden so negativ beeinflusst.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu liegen längst vor:
Warum nächtliche Beleuchtung kein Ersatz für echte Sicherheit ist
Immer öfter wird in Städten gefordert, Straßen und Plätze stärker zu beleuchten – aus Sorge um Sicherheit. Doch mehr Licht bedeutet nicht automatisch mehr Schutz. Im Gegenteil: künstliches Dauerlicht kann Unsicherheit sogar verstärken – für Menschen und Natur gleichermaßen.
Was wir heute „Nacht“ nennen, ist in unseren Städten längst kein natürlich dunkler Raum mehr. Dauerbeleuchtung gaukelt Sicherheit vor, wo keine ist. Studien zeigen: Weder in dunklen Stadtteilen noch in Gemeinden mit Nachtabschaltung kommt es häufiger zu Übergriffen oder Straftaten. In Frankreich etwa schalten über 20 000 Kommunen nachts das Licht ab – ohne Anstieg der Kriminalität.
Tatsächlich geschehen viele Vorfälle dort, wo es hell ist – im Tageslicht oder unter Straßenlaternen. Kriminalität sucht keine Dunkelheit, sondern Gelegenheit. Und künstliches Licht schafft diese Gelegenheiten oft erst.
Besonders Frauen wird häufig vermittelt: „Helle Straßen machen dich sicherer.“ Doch das ist ein gefährlicher Irrtum. Beleuchtung macht sichtbar – nicht sicher. Wer alleine unterwegs ist, steht im Rampenlicht, gut erkennbar und verletzlich. Die eigentliche Sicherheit entsteht nicht durch Helligkeit, sondern durch soziale Nähe – durch andere Menschen in der Umgebung.
Dunkle Bereiche sind nicht automatisch gefährlich – sie bieten oft sogar Schutz und Privatsphäre. Angst entsteht nicht durch Dunkelheit, sondern durch Isolation.
Helle Beleuchtung lenkt von den eigentlichen Ursachen ab: sozialen, psychologischen und gesellschaftlichen Faktoren. Beleuchtung ersetzt keine funktionierende Nachbarschaft, keine Präventionsarbeit, keine solidarischen Strukturen und keine wirksamen kommunalen/städtischen Sicherheitskonzepte zum Schutz von Frauen.
Statistisch finden die meisten Übergriffe im häuslichen Umfeld statt – nicht draußen in der Dunkelheit. Die Fixierung auf Licht als Sicherheitsfaktor ist daher eine Scheindebatte, die falsche Ängste schürt und wertvolle Ressourcen verschwendet sowie Energiekosten steigen lässt.
Jede überflüssige Lampe stört den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, irritiert Tiere, treibt das Insektensterben voran, lässt Zugvögel vom Kurs abkommen – und raubt uns den Sternenhimmel. Selbst unsere eigene Gesundheit leidet unter nächtlicher Dauerbeleuchtung.
Wenn wir über „Sicherheit bei Nacht“ sprechen, sollten wir wieder über echte Dunkelheit sprechen – über die natürliche Nacht, die Orientierung, Ruhe und Schutz bietet. Sie ist kein Feind, sondern ein wichtiger Teil des Lebensraums für Menschen und Tiere.
Aktuelles vom A2R Verein:
Erfolgreiche Abfischung der "Hölle"

Noch vor wenigen Jahren war die “Hölle von Rockenberg“ ein Paradies für zahlreiche Amphibien- und Reptilienarten. Doch Waschbären an Land und große Raubfische unter Wasser brachten die Populationen von Wechsel- und Kreuzkröten, Wasserfröschen und Sumpfschildkröten an den Rand des Aussterbens. Eine Abfischung vor allem der großen Hechte im Hauptgewässer war erforderlich, um den geschützten Arten das Überleben zu ermöglichen.
Organisiert wurde die Maßnahme Ende September von der Funktionsbeamtin Naturschutz (FN) Mandy Watson vom Forstamt Nidda. Unterstützt wurde Sie von Ihren Forstkollegen sowie ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von AGAR, A2R und HGON.
Nach dem Abpumpen des Gewässers konnten neben zahlreichen Moderlieschen und 11 großen Karpfen 2 starke Hechte gefangen werden, die eine Reproduktion von Amphibien und Sumpfschildkröten in den letzten Jahren stark erschwerten und auch manchen jungen Wasservogel als Nahrungsquelle nutzten.
Während die Hechte und die großen Karpfen aus dem Schutzgebiet entfernt wurden, durften die Moderlieschen bleiben. Das freut besonders den Eisvogel, der im Schutzgebiet regelmäßig Nahrung sucht.
(Die folgenden Fotos des Tages stammen von Olaf Homeier)
Ein Discounter hat im August 2025 eine solarbetriebene Gartenfigur in Form eines Igels zurückgerufen. Der Grund: erhöhte Mengen an Blei und Cadmium in den Lötstellen – hochgiftige Schwermetalle, die weder in den Boden noch in die Umwelt gelangen sollten.
Das Produkt: Ein leuchtender Igel für 2 Euro, mit eingebautem Solarmodul – billige Wegwerfware. Auf den ersten Blick harmlos oder sogar „niedlich“. Doch bei genauerem Hinsehen: ein umweltbelastendes Produkt, das nicht nur wertvolle Ressourcen verschwendet, sondern ironischerweise auch genau das Tier stört, das es darstellen soll. Ein leuchtender Igel, der Igeln schadet.

Was daran problematisch ist:
Lichtverschmutzung in Bodennähe stört nachtaktive Tiere wie Igel, Insekten und Bodenlebewesen.
Ressourcenverbrauch für ein Produkt mit extrem begrenzter Lebensdauer.
Problematische Entsorgung, insbesondere wegen Schwermetallen, Lithium-Akku und schwer trennbaren Materialien.
Täuschende Nachhaltigkeitsillusion: Nur weil „Solar“ draufsteht, ist es noch lange nicht umweltfreundlich.
Eine neue Studie von US-Forschern zeigt: Vögel singen in stark beleuchteten Regionen im Schnitt 50 Minuten länger pro Tag als in dunkleren Gegenden. Die Ursache ist die zunehmende Lichtverschmutzung, die den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus stört.
Analysiert wurden Daten von 583 tagaktiven Vogelarten weltweit – mithilfe der App BirdNET, die mithilfe künstlicher Intelligenz Vogelstimmen erkennt. In besonders hellen Gebieten begannen die Vögel im Durchschnitt 18 Minuten früher zu singen und hörten 32 Minuten später auf.
Am stärksten betroffen sind Arten mit großen Augen, offenen Nestern, weiten Verbreitungsgebieten und Zugverhalten, besonders während der Brutzeit. Welche Folgen das für die Tiere hat, ist noch unklar. Längere Aktivitätszeiten könnten sowohl Stress und Schlafmangel verursachen als auch die Nahrungssuche oder Paarung beeinflussen. Die Forschenden fordern daher weitere Studien.
Aktuelles vom A2R Verein:
22.08.25:
Tagfalterparadies im Spessart
Die Arbeit der Naturschutzgruppe „Gallisches Dorf“ trägt Früchte. Auf der Naturschutzfläche im hessischen Spessart konnte der Schmetterlingsfreund Eddy Röder am 16. August zahlreiche seltene Arten nachweisen. Alle hier gezeigten Spezies bis auf den Kleinen Perlmutterfalter stehen auf der hessischen Roten Liste oder auf der Vorwarnliste. Der Kurzschwänzige Bläuling, der erstmals seit 2021 wieder im Jossatal festgestellt wurde, ist in beiden Geschlechtern abgebildet.
Diese Bilderserie zeigt eindrucksvoll die Erfolge der Pflegearbeiten im Schwarzen Grund. Eine große Motivation um sich auch weiterhin für die Biodiversität einzusetzen.
7.08.25
Reichlich Nachwuchs für unsere Zoos
Die Nachzucht junger Sumpfschildkrötenläuft läuft im Jahr 2025 besonders gut. Über 130 Schlüpflinge können im Laufe der nächsten Wochen erwartet werden. Dies ergab eine Abfrage bei den am hessischen Projekt beteiligten Tiergärten und Züchtern. Einige der kleinen Panzerträger sind bereits geschlüpft. Andere werden gerade in den Brutkästen ausgebrütet. Die neue Emys-Generation wird dann schnellstmöglich an die Zoos in Frankfurt, Kronberg, Nürnberg, Augsburg und Herborn verteilt.
3.08.25:
Jungtier der Kreuzotter im Spessart gesichtet
Ein schönes Zeichen für den Artenschutz: Im hessischen Spessart wurde kürzlich ein frisch geschlüpftes Jungtier der Kreuzotter gesichtet und fotografiert. Es stammt aus dem aktuellen Jahrgang und kam in diesem Jahr ungewöhnlich früh zur Welt. Der warme Juni und das feucht-wechselhafte Wetter im Juli haben ideale Bedingungen für die Kreuzottern geschaffen. Die Tiere, die extreme Trockenheit und große Hitze eher meiden, fanden in diesem Sommer ausreichend Feuchtigkeit, angenehme Temperaturen und reichlich Nahrung. Dadurch konnten sich die Jungtiere schneller entwickeln. Solche Beobachtungen zeigen, wie wichtig geeignete Lebensräume und ein funktionierendes Ökosystem für den Erhalt bedrohter Tierarten sind.
A2R wünscht der kleinen Schlange einen guten Start in ein hoffentlich langes Leben.


3.08.25:
Kampf ums Überleben: Feuersalamander in Gefahr
Klimawandel, lange Trockenzeiten und der tödliche Hautpilz Bsal
setzen dem Feuersalamander stark zu – viele Laichgewässer sind
inzwischen ausgetrocknet. Doch es gibt Hoffnung: Im Frankfurter
Zoo werden Feuersalamander gezüchtet, um die Art zu retten –
ebenso wie Sumpfschildkröten, um die sich auch unser Verein
kümmert.
👉
Bericht der hessenschau über Probleme und wichtige
Schutzmaßnahmen.

10.07.25:
Waschbären gelten vielen als niedlich und harmlos – doch die Realität ist weitaus komplexer. Das unten folgende Positionspapier beleuchtet auf Basis aktueller wissenschaftlicher Studien die ökologischen Auswirkungen dieser ursprünglich aus Nordamerika stammenden Art.
Es zeigt auf, wie sich Waschbären rasant ausbreiten, welche Schäden sie in Städten und in der Landwirtschaft verursachen können und welchen Druck sie auf bedrohte heimische Tierarten ausüben – insbesondere Amphibien, Höhlen- und Bodenbrüter. Zudem räumt es mit verbreiteten Mythen auf, etwa zur angeblich harmlosen Wirkung, zu Bejagungseffekten oder zu Kastrationsideen.
Das Papier plädiert für eine faktenbasierte und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema und fordert aktualisierte Managementpläne, um bedrohte Arten wirkungsvoll zu schützen.
Aktuelles vom A2R Verein:
04.06.25:
Auswilderung von Europäischen Sumpfschildkröten
Mehrere Europäische Sumpfschildkröten aus gezielter Nachzucht konnten in ein geeignetes, naturnahes Habitat entlassen werden. Die Aktion fand bewusst ohne mediale Begleitung statt, um das empfindliche Ökosystem zu schützen.
Das neue Gewässer bietet ideale Bedingungen für die Sumpfschildkröten – strukturreich, ruhig gelegen und bereits von Wasserfröschen bewohnt. Wir freuen uns sehr über den gelungenen Schritt in unserem langjährigen Engagement für diese geschützte Art.
5.10.25:
Petitionen unterstützen zum Thema Lichtverschmutzung, aktuell:
Hier können Sie Petitionen im Petitionportal des Europäischen Parlaments unterstützen (kostenlose Registrierung erforderlich):
1.01.25
Einführung der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung für Windenergieanlagen (BNK)
Seit 1. Januar 2025 ist es gesetzliche Pflicht für alle kennzeichnungspflichtigen Windenergieanlagen, mit der BNK ausgerüstet zu sein. Die BNK sorgt dafür, dass rote Warnblinklichter auf Windrädern nachts nicht mehr dauerhaft leuchten. Die so genannte Hindernisbefeuerung ist nur dann aktiv, wenn sich tatsächlich ein Luftfahrzeug nähert. Dies sorgt für weniger Lichtverschmutzung und damit weniger Beeinträchtigung von Tieren und von Menschen, die sich von den roten Lichtern gestört fühlten. Damit steigt die Akzeptanz der Erneuerbaren Energien und die Sensibilität im Thema Lichtimmissionsreduktion.
17.12.24
Sendung zum Thema Lichtverschmutzung:
Licht in der Nacht: die Folgen der Lichtverschmutzung für Mensch und Tier: Doku, BR
14.01.25
Abschaltung der Berliner Autobahnbeleuchtung
Der A2R begrüßt die Entscheidung der Autobahn GmbH zur
Abschaltung der Berliner Autobahnbeleuchtung. Unsere
Beobachtungen und Auswertungen zeigen, dass mangelnde
Beleuchtung nicht für Unfälle verantwortlich ist, zumal die
Fahrzeugbeleuchtung gemäß § 17 StVO Pflicht ist. Stattdessen
kommt es häufig zu Kollisionen mit Lichtmasten.
Viele Städte haben in 2022 im Rahmen der Energiesparverordnung
erfolgreich die Straßenbeleuchtung abgeschaltet, ohne dass es
zu Problemen kam. Auch wir als Autofahrer empfinden das
Gegenlicht der Straßenbeleuchtung oft als störend. Diese
Maßnahme unterstützt nicht nur den Klima- und Artenschutz,
sondern trägt auch zur Reduzierung von Lichtverschmutzung bei
und steht im Einklang mit den Zielen der
Biodiversitätsstrategie und der Novellierung des
Bundesnaturschutzgesetzes. Dies sendet ein wichtiges Signal
dahingehend, dass in Zukunft mit nächtlich beleuchteten Bundes-
und Landstraßen ähnlich verfahren wird.
11.01.25
Vom Segen der Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung am Beispiel von Tann (Rhön)
Wenn spätabends wie in Tann die Straßenlaternen aus gehen, passiert etwas Wunderbares. Man öffnet das Fenster, sieht den schönen Sternenhimmel, hat auch ohne heruntergelassenen Rolladen einen erholsamen Schlaf und weiß, dass sich die nachtaktiven Tiere wie unsere vielen Insekten damit sehr wohl fühlen, auch die Vögel können sich im Dunkeln ausruhen. Die Nachtabschaltung positiv zu sehen und dies auch so darzustellen, schaffen viele Kommunen in Frankreich. Die Menschen akzeptieren den täglich wiederkehrenden Umstand, denn sie wissen ja, dass es dunkel wird. Welche Vorteile hat diese Abschaltung und warum passiert das nicht öfter in unseren Städten und Gemeinden in Deutschland?
15.04.25
Neue Lichtleitlinie der Stadt Darmstadt veröffentlicht
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Darmstadt hat am 02. April 2025 der neuen Lichtleitlinie (Licht-Leitfaden) zugestimmt. Der BUND Darmstadt und die Volkssternwarte waren als Vertreter des Netzwerkes Lichtverschmutzung in die Erarbeitung involviert. A2R gratuliert zu diesem wichtigen Schritt zur Eingrenzung der Lichtverschmutzung in Südhessen. Lobenswert ist in dem Zusammenhang vor allem, dass in dem umfangreichen Werk nicht nur mit zahlreichen Mythen aufgeräumt wurde, sondern dass der Arbeitskreis mit Vertretern aus dem Natur- und Artenschutz sowie Kultur bestehen bleibt. Dadurch wird gewährleistet, dass die Maßnahmen umgesetzt werden und die gewonnenen Erfahrungen in eine Fortschreibung münden. Denn der Mut zu echten Veränderungen im Umgang erfordert auch die Einbindung der Öffentlichkeit.
27.02.25
Aktuelle Studie zu den Auswirkungen von Beleuchtung auf Insekten
Eine aktuelle Studie des Senckenberg Forschungszentrums FFM und der Gutenberg-Universität Mainz belegt die dramatischen Auswirkungen künstlicher nächtlicher Beleuchtung auf Insekten. Die Forscher untersuchten die Zuckmücken-Art Chironomus riparius und stellten fest, dass Lichtverschmutzung tiefgreifende Veränderungen in Expression von 1564 Genen der Larven verursacht. Die Folgen sind besorgniserregend: verzögerte Entwicklung, erhöhter oxidativer Stress und eine drastisch reduzierte Fortpflanzungsfähigkeit. In der Fachzeitschrift „Environmental Pollution“ wird daher vor weitreichenden ökologischen Konsequenzen gewarnt, verbunden mit der Forderung zur Reduzierung von Lichtverschmutzung, um die Biodiversität und die Stabilität der Ökosysteme zu schützen.
Angesichts der zentralen Rolle von Insekten in Nahrungsnetzen haben die Auswirkungen von künstlichem Licht in der Nacht das Potenzial Kaskadeneffekte im gesamten Ökosystem auslösen. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf, Lichtverschmutzung als wesentlichen Faktor für das Artensterben zu erkennen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen.
