03.04.25:
- Gemetzel im Ratzerod -
Unsere Amphibien sind vielen Gefahren ausgesetzt. Lebensraumzerstörung, Wassermangel und Klimawandel, BSAL und Lichtverschmutzung setzen den Beständen zu. Besonders stark wirkt sich ein kleiner invasiver Räuber aus, dessen Populationen immer noch ansteigen.
Die Fotos unseres A2R-Kollegen Timo Spaniol aus dem osthessischen NSG Ratzerod zeigen, wie stark der aus Nordamerika stammende Waschbär unserer Artenvielfalt zusetzt. Gerade während der Laichzeit sind die Kleinbären, die oft auch in Trupps auftreten, sehr aktiv. Als effiziente Räuber töten sie mehr Tiere, als sie zur Nahrungsaufnahme benötigen. Selbst Erdkröten, die aufgrund giftiger Hautwarzen vor heimischen Prädatoren weitgehend sicher sind, dienen als Nahrung. Mit ihrer großen Fingerfertigkeit sind Waschbären in der Lage Kröten, Frösche und Unken zu häuten und so an das nahrhafte Fleisch zu gelangen. Aus Naturschutzsicht problematisch ist vor allem, dass nur noch wenige Amphibien erfolgreich zur Eiablage kommen und mit dem Fehlen von Laich, Kaulquappen und Jungfröschen auch die Nahrungsgrundlage vieler weiterer Arten immer schmaler wird. Sterben die Lurche aus, verliert die Nahrungspyramide ihre Basis.