Schwarzpappel

Seltene Schwarzpappeln kehren an das Mainufer bei Maintal zurück

Der Verein A2R engagiert sich in einem seiner weiteren Projekte in der Verbreitung der Schwarzpappel. Der stattliche Baum, welcher auch Saarbaum genannt wird, der im Vergleich zu Zuchtformen der Art nicht ganz so schnell wachsend bis zu 300 Jahre alt werden kann, prägte früher die Auenlandschaft entlang der Flüsse.

Heute steht die Schwarzpappel als eine der wenigen Baumarten auf der Roten Liste. In Ostdeutschland ist sie sogar vom Aussterben bedroht. Da sie natürlicherweise in Auen, an Flussufern und in Überschwemmungsgebieten wächst und zahlreiche Auen gerodet und landwirtschaftlich genutzt werden, die Flussläufe begradigt und eingedeicht wurden, ist sie eine sehr seltene Art geworden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Deutschland besonders schnellwüchsige Kanada-Pappeln aus Nordamerika mit verschiedenen europäischen Pappelarten gekreuzt. Diese nennt man Hybrid-Pappeln. Sie wurden dann auch an Rhein, Main und Kinzig gepflanzt. Nun sollen alte und kranke Hybrid-Pappeln durch die einheimische standortangepasste Art Schwarzpappel ersetzt werden.

Alte Schwarzpappel Rodaumündung Untermain. (Foto: Edmund Flößer)
Junger Schwarzpappel-Steckling. (Foto: Matthias Kuprian)

Im Juli 2024 hat der Verein A2R mit der Stadt Maintal drei Schwarzpappeln am renaturierten Braubach sowie am Ufer des Mains gepflanzt. Dies stellt eine Bereicherung des FFH-Schutzgebiets dar, denn die Schwarpappel ist sehr robust und trotzt widrigen Umständen wie Hochwasser und Beschädigungen. Die Art zeichnen Überflutungstoleranz und Regenerationskraft aus. Sie stellt oft eine der ersten Gehölze auf Sand- und Schlammbänken dar, die der Fluss bildet. Im ausgewachsenen Zustand hat sie mehr Ähnlichkeit mit der Eiche als mit der üblichen Hybridpappel.  Mit der Pflanzung der Schwarzpappeln soll einer von vielen Schritten für die Erfüllung der Wiederherstellungsverordnung des EU-Parlaments und des Rates vom 24. Juni 2024 gemacht werden, die europaweit alle Kommunen dazu auffordert, mehr Bäume zu pflanzen, die Biodiversität zu fördern und die Resistenz gegenüber den Folgen der Erderwärmung zu erhöhen.

Ort der Pflanzung, das FFH-Gebiet ist Teil des Schutzgebiete-Netzes Natura 2000. Die Schwarzpappel mit ihrer besonderen Genetik soll durch das Setzen von Abkömmlingen erhalten werden. Im Schutzgebiet bereichert die Schwarzpappel das Artenspektrum seltener Pflanzen. Außerdem bindet sie reichlich CO2 und leistet daher einen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Verbreitung der Schwarzpappel ist außerdem ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz, da sie Nahrungsbaum für viele heimische Tiere ist, Insektenarten auf sie angewiesen sind. Zahlreiche Käferarten, Großschmetterlingsarten sowie  Kleinschmetterlingsarten entwickeln sich in bzw. an Schwarzpappeln. Viele davon sind nachtaktiv und lichtempfindlich. Der seltene Pappelschwärmer zum Beispiel zählt zu den größten Schmetterlingen Mitteleuropas und ist auf diesen Baum sowie eine dunkle Umgebung ohne Kunstlichteinfluss angewiesen.

Das weitergehende Schwarzpappelprojekt wird vom A2R organisiert und in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren umgesetzt. 

Wenn Sie uns unterstützen möchten, sei es durch Mitarbeit in unserem Verein oder eine Spende, sind wir Ihnen sehr dankbar!  

 

Das A2R Natur-Spendenkonto:

Kontoinhaber: Artenschutz von Rhön bis Rhein e.V.

IBAN: DE94 4306 0967 1283 8564 00

BIC: GENODEM1GLS

GLS Bank

Stichwort Schwarzpappel